Horst Sauer
Die Weine
Escherndorfer Lump
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Unser Ziel

Alle unsere Weine entstehen in aufwändiger, liebevoller Handarbeit. Weine, auf die wir stolz sind und die in unserer Region ebenso große Anerkennung finden wie in Deutschland und auf internationalen Märkten. Die Klasse unserer Weine beruht darauf, dass jeder von uns sein Bestes gibt und wir darauf achten, dass die Dinge im Lot bleiben. Jene magische Balance, die im Spitzenweinbau notwendig ist, um in jedem Jahr der Perfektion so nahe wie möglich zu kommen.

Unsere Weine

VDP.GUTSWEIN
 

Die Trauben für unsere Gutsweine stammen zu einhundert Prozent aus unseren eigenen Weinbergen. Bei ihrer Entstehung legen wir besonderen Wert auf fruchtige Aromen, Leichtigkeit und Frische - unsere Gutsweine sind JUST für den Moment geschaffen.

VDP.ORTSWEIN
 

Unsere Ortsweine stammen von besten Escherndorfer Weinbergen und ihren unverwechselbaren Muschelkalkböden. Diese Weine sind exemplarische Vertreter ihrer jeweiligen Rebsorte und zeichnen sich in ihrer Balance durch Kraft, Eleganz und verlockende Frische aus.

VDP.ERSTE LAGE
 

Der Weinberg, die Einzellage, ist das ausschlaggebende Gütemerkmal in dieser Kategorie unserer Qualitätspyramide. Unter den Ersten Lagen Deutschlands sind wir in Escherndorf mit zwei Terroirs vertreten. Darauf sind wir stolz, denn nur besonders charakterstarken und aussagefähigen Einzellagen wird diese Ehre zuteil.

 

Escherndorfer Lump

Wie ein Parabolspiegel öffnet sich der Steilhang mit bis zu fünfundsiebzig Prozent Steigung nach Süden. Diese Exposition sorgt dafür, dass sich die Energie in der Vegetationsperiode in hohem Maße konzentriert und das Wachstum der Reben fördert und sie im Winter vor kalten Nord- und Ostwinden schützt. Der Muschelkalkboden im Escherndorfer Lump bringt Weine mit intensiver Frucht und komplexer Mineralität hervor.

Escherndorfer Fürstenberg

Der Escherndorfer Fürstenberg umschließt die Lage Lump in östlicher und westlicher Richtung. Diese ebenfalls außergewöhnliche Steillage besteht aus Muschelkalkboden, der von Lösslehm und Lettenkeuper durchzogen ist. Hier entstehen außergewöhnlich konzentrierte, dynamische Weine, die alle Facetten ihrer erstklassigen Herkunft in sich bündeln.

VDP.ERSTE LAGE EDELSÜSSE WEINE
 

Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese und Eiswein - das ist die klassische Nomenklatur edelsüßer Weine. Wenn die Natur und das Jahr perfekte Voraussetzungen bieten, um das faszinierende Spiel zwischen Frucht, Süße und Säure auf die absolute Spitze zu treiben, ergreifen wir die Chance und selektieren hochgradig reife und rosinierte Beeren bis in den edelsüßen Spitzenbereich hinein. In aufwändiger Handarbeit und in unzähligen Lesedurchgängen schaffen wir auf diese Weise einen verdichteten Ausdruck der Natur mit einem faszinierendem Aromenspektrum und einem nahezu ewigen Zeithorizont.

VDP.GROSSE LAGE
 

Unsere beste Lage, in der unsere Großen Gewächse entstehen, heißt “Am Lumpen 1655“. Dieser exzellente Weinberg mit seinen Muschelkalkböden wurde schon früh als herausragend anerkannt; er ist bereits im Jahr 1655 in einer Güter- und Satzungsbeschreibung erwähnt worden. Unsere Trauben wachsen im Herzstück des Escherndorfer Lump, in ausgesucht steilen Parzellen dieser perfekt nach Süden ausgerichteten Steillage. Unsere Großen Gewächse ernten wir von fast 40 Jahre alten Silvaner- und Rieslingreben. Diese Unikate repräsentieren die Quintessenz der Weinkultur vom Fränkischen Muschelkalk.

 

Weinlagen

Unsere Große Lage: Escherndorf am Lumpen 1655

Die ausgesucht steilsten Stücke des Escherndorfer Lumps - ein Weinberg, an dem der Hang so extrem abfällt wie eine Skischanze. Reine Südsteillage mit über 30 Jahre alten Reben. "Am Lumpen" wurde im Jahr 1655 erstmals in einer Güter- und Satzungsbeschreibung erwähnt und ist heute unsere ausgezeichnete Große Lage.

Unsere Ersten Lage: Escherndorfer Lump

Der Escherndorfer Lump - seit mehr als tausend Jahren prägt ein individuelles Kleinklima diese herausragendste Lage. Wie ein Parabolspiegel öffnet sich der Steilhang nach Süden, sammelt das Jahr über alle Sonnenstrahlen ein und schützt die Reben im Winter vor kalten Nord- und Ostwinden. Die Kombination von Hangneigung, Sonneneinstrahlung und Boden. Dieses Terroir bringt Weine mit unverwechselbarer, konzentrierter Frucht und hoher Lebensdauer hervor.

Unsere Erste Lage: Escherndorfer Fürstenberg

Der Escherndorfer Fürstenberg umschließt den Lump in östlicher und westlicher Richtung. Die Hanglage ist in östlicher Himmelsrichtung ausgerichtet, deswegen liegt der Berg am Abend früher im Schatten, was die Bildung grünlicher Aromen und Weine mit schlankem und filgranem Körper fördert.

Die VDP-Klassifikation

Mit dem Jahrgang 2012 haben wir unser Weinsortiment auf eine neue vierstufige Klassifikation nach den VDP Vorgaben umgestellt. Dieses Statut definiert die Qualität eines Weines nach dem Terroir. Für die Prädikatsweingüter ist der Weinberg das ausschlaggebende Gütemerkmal. Ziel der neuen Klassifikation ist es, die Wertigkeit der besten Lagen Deutschlands festzulegen und den Erhalt einer einzigartigen Kulturlandschaft zu sichern.

Die Jahrgänge

Der Lauf der Zeit

Jahrgang 2023

Nach einem zu warmen und trüben Winter kam ein kühler und regnerischer Frühling. Die nasse Witterung sorgte für gut durchfeuchtete Böden. Die weiterhin kühlen Temperaturen verzögerten den Austrieb der Reben und verlangsamten ihn Mitte/Ende April. Danach wurde es endlich langsam warm und trocken. Die Blüte Mitte Juni verlief zügig und war in wenigen Tagen abgeschlossen. Das leidige Thema, zu wenig Niederschlag holte uns auch im Sommer 2023 wieder ein. Weder im Mai noch im Juni oder Juli regnete es bei uns, und so holten wir die Wasserfässer wieder heraus und fingen an unsere Weinreben zu betropfen. Vor allem die lange Hitzeperiode im Juli, mit Temperaturen um die 40°C setzte unseren Reben und den arbeitenden Menschen im Weinberg zu. Tag – und Nachttemperaturen von bis zu 27° Grad forderten den Organismus heraus. Die fast durchgehende windige Witterung erschwerten die Pflanzenschutzmaßnahmen und brachte leider in einigen Bereichen Pilzbefall in unsere Weinberge. Ab Ende Juli fiel dann endlich Regen. Die gute Wasserversorgung und hohen Temperaturen sorgten für eine rasche Reifeentwicklung im August und am 10. September starteten wir mit der Weinlese 2023. Das auch diese Weinlese zügig durchgeführt werden musste, lag an der Herausforderung der Fäulnis und des Oidiumbefalls der Weinberge. Nur durch akribische Selektion der gesunden Trauben im Weinberg konnten wir eine durchgehend hohe Qualität ernten. Der letzte Lesetag der Hauptlese war der 6. Oktober. Qualität und Quantität des Jahrganges 2023 sind sehr zufriedenstellend. Die Jungweine präsentieren sich mit einer feinen Mineralik, typischer Rebsorten Aromatik und einer feinen eingebunden Säure. Wir können uns auf Weine mit einem moderaten Alkohol und guter Aromenausprägung freuen. Auch der Jahrgang 2023 trägt das Logo von „FAIR´N GREEN“ auf den Etiketten. Wir haben uns zertifizieren lassen um stetig an unserer Nachhaltigkeit im Weinberg, im Keller, sowie in der Vermarktung zu arbeiten und diese zu verbessern. Natürliche Ressourcen zu erhalten und die Umwelt zu schützen ist unser Bestreben. Wir freuen uns darauf, mit viel Engagement und Tatkraft unser Weingut für die nachfolgenden Generationen nachhaltig zu verbessern und unserer Verantwortung für Mensch, Natur und Klima nachzukommen. „WAS WIR HEUTE TUN, ENTSCHEIDET DARÜBER, WIE DIE WELT MORGEN AUSSIEHT.“ (Marie von Ebner-Eschenbach)

Jahrgang 2022

Nach einem milden Winter und einem gut gefüllten Bodenwasservorrat startete die Vegetationsperiode ohne frostbedingte Ausfälle. Oder besser gesagt, Sie startete nicht. Wir warteten und warteten auf den Austrieb der Reben, der aber erst Mitte April begann, da die Nächte im März und April zu kalt waren. Dafür war die Bodenwasserversorgung durch die Niederschläge im April sehr gut. Anfang Mai kam dann die erste große Hitze mit Gewittern, die Triebe schienen darauf gewartet zu haben und legten einen Formel Eins Start an den Tag. Dieser wurde zum Glück mit den kälteren Nächten Ende Mai gebremst. Die Blüte begann Anfang Juni und verlief durch die warmen stabilen Temperaturen schnell und gut. Die erste Hitzeperiode des Jahres 2022 kam dann mit dem bis dahin heißesten Tag (Kitzingen 37,4 °C). Da es nun bereits seit Mitte Mai nicht mehr geregnet hatte, sah man dem Boden Ende Juni bereits an. Anfang Juli fingen die Weinreben an zu leiden und wie auch in den Jahren 2018 und 2019 betropften wir unsere Reben. Auch der Juli war mit Temperaturen zwischen 25° C und 35° C warm und trocken. Und so ging es auch im August weiter, warm und trocken. Die Temperaturen um die 35° C und die extrem hohe Sonneneinstrahlung war für einige unserer Trauben zu viel. Wie wir Menschen auch, bekamen Sie teilweise Sonnenbrand und vertrockneten. Der zweit früheste Lesestart am 6. September wurde mit den Rotweinsorten gemacht, und dann ging es schon weiter mit Silvaner aus der Lage Lump. Da der Silvaner mit den Bedingungen des Jahres am besten zurechtkam, ernteten wir erst alle unsere Silvaner Trauben. Und dann kam der Regen 90 mm Niederschlag und kühlere Temperaturen ab Mitte September. Wir mussten immer wieder Lesepausen machen. Dennoch war es eine der schnellsten Weinlesen überhaupt. 24 Tage später war die Haupternte im Keller, nur 2 Tage weniger als im Jahr 2019. Die Qualität und Quantität des Jahrgangs stimmt uns versöhnlich mit einem anstrengenden, intensiven Arbeitsjahr in den Weinbergen. Die Alkoholgehalte liegen etwas über denen des Jahrgangs 2021. Eine langsame Gärung die durch die wenig eingelagerten hefeverfügbaren Nährstoffen in den Trauben, durch die warmen teilweise heißen Temperaturen, zustande kommt, verspricht rebsortentypische Aromen und gut strukturierte Weine.

Jahrgang 2021

Das Jahr 2021 startete zur Freude der Kinder mit Schnee. Die frostigen Temperaturen begleiteten uns den ganzen Januar und Februar. Tiefstwerte von minus 15 Grad konnten unseren Reben aber zum Glück nichts anhaben. Auch der März startete verhältnismäßig kühl, aber ohne nennenswerte Niederschläge. Unsere Hoffnung, die Bodenspeicher mit dem dringend benötigten Wasser aufzufüllen, wurde leider nicht erfüllt. Es blieb bei kühleren Temperaturen bis in den April hinein. Teilweise mit frostigen Nächten, die aber keinen Schaden anrichten konnten, da die Knospen der Reben noch nicht ausgetrieben waren. Mit einem späten Austrieb Mitte Mai war das Jahr bis zu diesem Zeitpunkt ganz anders als die letzten drei Vegetationsjahre. Es blieb kühl und feucht bis in den Juni, war aber trotzdem nicht nass genug, um die Speicher im Boden aufzufüllen. Die Blüte der Reben startete nur wenige Tage später als im langjährigen Mittel und war nach sieben Tagen abgeschlossen. Dann wieder wechselhaft und feucht. Ein wahres Paradies für Pilzkrankheiten wie Oidium und Peronospora, die sich rasch ausbreiteten und gegen die wir mit viel Laubarbeit und Pflanzenschutzmaßnahmen vorgehen mussten. Temperaturen unter 25 Grad ließen uns nicht so richtig glauben, dass wir mitten im Sommer sind. Der August gewährte uns dann ein paar schöne, warme Tage, bis es zum Ende wieder kühler und regnerischer wurde. Die Weinlese startete ungewohnt spät am 17. September mit der Rebsorte Spätburgunder. Die Furcht vor der Kirschessigfliege, die die Rotweintrauben bevorzugt als Eiablage benutzt und gegen die es keine Maßnahme gibt, veranlasste uns zu diesem Schritt. Die Weinlese gestaltet sich schwierig wie nie, immer wieder mussten wir die Lese wegen Regen unterbrechen. Die Reife der Trauben ging nur sehr langsam voran und so zog sich die Weinlese bis zum 31. Oktober hin. Nach den Weinjahren 2018, 2019 und 2020 war das Jahr 2021 komplett anders. Wie sehr wir von der Natur abhängig sind, mit ihr leben und vor allem nach ihren Vorgaben arbeiten, haben wir in diesem Jahr wieder gezeigt bekommen. Die drei Jahre davor waren von rasantem Wachstum, Wassermangel und Turboweinlesen geprägt. Nun haben wir wieder erfahren, was zu langsames Wachstum, zu viel Regen bedeutet und wie es ist, der Natur jedes Grad Oechsle abringen zu müssen. So schwierig das Jahr im Rückblick auch war, wir sind mit der Qualität im Weinkeller sehr zufrieden und freuen uns, auf Weine mit einer angenehmen Säurestruktur, moderatem Alkohol und einem enormen Aromapotential.

Jahrgang 2020

Wer hätte zu Beginn des Jahres gedacht, dass es so anders für uns Menschen werden würde?! Für unsere Weinreben hingegen, war es kein besonderes Jahr! Sie wussten gar nicht, dass wir Menschen mit Ausgangsbeschränkungen, Reise- und Einreiseverboten und Kontaktbeschränkungen klarkommen mussten. Nach einem milden Winter, begann das Jahr mit einer relativ normalen Witterung. Die Temperaturen im April stiegen dann auf frühsommerliche Werte und führten zu einem Austrieb der Reben Mitte April. Die Temperaturen blieben weiter um die 25 ° Grad was zu einem schnellen Wachstum der Reben führte. Der wieder einmal wenige Regen machte uns die Entscheidung, Frostrute wegschneiden oder doch noch dran lassen nicht leicht. Zum Glück, hat unser Bauchgefühl sich mal wieder bestätigt und die noch stehenden Frostruten wurden nach der Frostnacht am 12. Mai noch heruntergebunden und sicherte uns eine doch noch zufriedenstellende Ernte 2020. Doch das sollte nicht die einzige Unberechenbarkeit der Natur im Jahr 2020 sein. Wie auch in den letzten Jahren, war der Wassermangel wieder ein zentrales Thema. Und obwohl das Frühjahr und der Sommer gefühlt, nicht so schön und heiß wie die beiden Jahre zuvor gewesen ist, fehlte das Wasser wieder überall. Mit nur 190 mm Niederschlag in den Monaten April - August, litten die Reben wieder unter dem trockenen Frühjahr und Sommer und wir packten im Juli wieder unsere Wassertanks zum Wasser transportieren und unsere Beregnungsrohre aus. Vor allem die hohen Temperaturen von über 30° Grad Celsius Anfang August waren für die Reben eine Herausforderung. Die Weinlese startete genau wie im Jahr zuvor am 12. September mit der Frühsorte Bacchus! Und dann ging es wieder turbomäßig weiter, innerhalb von 3 Wochen hatten wir 90 % unserer Weinberge geerntet und im Keller eingelagert! Dann kam die Feuchtigkeit und wir mussten die Tage an denen wir unsere Trauben ernten konnten nach dem Wetter ausrichten. Wir haben gekämpft dieses Jahr! Mit den Herausforderungen die uns die Natur gestellt hat, haben wir gelernt umzugehen, und konnten mit Erfahrung, Herzblut und Kampfgeist fast jede Herausforderung meistern. Was durch eine Pandemie an zusätzlichen, Aufgabenstellungen und Problemen auf uns Winzer zukam, hat uns allerdings an die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit gebracht. Was unsere Mitarbeiter mit uns zusammen in diesem Jahr geleistet haben, war ein enormer Kraftakt, den wir, wie wir glauben, gut gemeistert haben. Was da letztendlich in unserem Weinkeller reift, ist das Ergebnis ein Jahr wie dieses mit allen Herausforderungen zu bewältigen, und am Ende eben nicht am Wein zu merken, wie schwierig das Weinjahr für uns war. Die Jungweine sind von einer schmeichelnden Eleganz geprägt. Die typischen Merkmale der einzelnen Rebsorten konnten wir bis zur Perfektion herausarbeiten. Die Säurestruktur der Weine stimmt auf den Punkt, durch die gute Versorgung der Reben mit Wasser zum notwendigen Zeitpunkt. Wir freuen uns auf Weine, die das Jahr 2020 nicht nur wegen Covid-19 in die Geschichte eingehen lassen, sondern auch wegen unserer Weine die im Jahr 2020 gewachsen sind.

Jahrgang 2019

Das neue Jahr startete ähnlich wie das Jahr 2018 zu Ende ging. Das Regendefizit von ca. 130 l/m² wurde auch im Januar, Februar und März wegen fehlender Niederschläge nicht aufgefüllt. Auch die Temperaturen waren gegenüber dem langjährigen Mittel durchgehend zu warm. Der April startete mit normalen Temperaturen, die bis Mitte des Monats immer sommerlicher wurden und zu einem schnellen Austrieb führten. Von Ende April bis Mitte Mai waren die Temperaturen durchwachsen, der ersehnte Regen fiel leider nicht. Die Blüte der Reben begann dennoch ca. 14 Tage vor dem langjährigen Mittel und war Mitte Juni bereits abgeschlossen. Wir warteten, und warteten, aber er kam nicht, der Regen. Wie schon im Jahr zuvor, versorgten wir unsere Reben mit Wasser aus unserem Ortsbrunnen und aus dem Main. Das dies auch dieses Jahr wieder die Richtige Entscheidung war, zeigte sich im weiteren Witterungsverlauf, der uns keinen Regen bis zur Weinlese brachte. Der August war mit warmen, bis sehr heißen Temperaturen, auch viel zu trocken und die 2 heißen Tage Mitte August mit über 40° Grad verbrannten nicht nur frühreife Sorten wie Bacchus, sondern auch Rieslinge und sogar teilweise Rotweinsorten. Der September startet mit kühlen Temperaturen und sehr kalten Nächten, was für eine großartige Aromabildung in der Traube gesorgt hat. Am 12. September starteten wir mit der Weinlese mit warmen, aber nicht zu heiß Temperaturen und mit weiterhin kühlen Nächten. Dass 22 Tage später, die Lese schon abgeschlossen sein sollte, daran dachte am Anfang noch keiner. Hatten wir die letzten 2 Jahre schon geschrieben, die schnellste Lese in der Geschichte des Weinguts gemacht zu haben, so zeigte uns 2019 das wir noch schneller sein mussten und konnten! Die Frage ob wir zu schnell unterwegs sind, stellten wir uns mehr als einmal, die Presse lief 20 Stunden am Tag und der Kaffee in strömen. Das es gut war auf unser Bauchgefühl zu hören, war bestätigt nachdem genau nach unserem letzten Lesetag am 03.10. der Regen kam. Wir sind sehr zufrieden mit den Mosten, die gerade in unserem Weinkeller gären! Weine mit moderatem Alkohol und einer intensiven Aromatik gepaart mit einer ansprechenden Säure.

Jahrgang 2018

Der Winter wollte einfach nicht gehen. Bis Mitte März waren die Temperaturen kalt und sorgten für absoluten Stillstand im Weinberg. Dann wurde es schlagartig warm. Der Frühling fiel aus! Vom Winter direkt in den Sommer! Ab April hatten wir einen explosionsartigen Austrieb und Wachstum der Reben. Eine so wahnsinnig schnelle Vegetation gab es selten. Die Blüte der Reben im Mai war bei dem trockenen und warmen Wetter schnell vorbei und die Trauben genossen die Idealen Wetterbedingungen und legten eine rekordreife Entwicklung an den Tag. Schon Mitte Juli war das Stadium Reifebeginn erreicht. Die anhaltende Trockenheit und die weiteren Aussichten auf: weiterhin kein Regen, veranlasste uns dazu unsere Weinberge zu bewässern. In unsere mit Tröpfchenbewässerung ausgestatteten Weinberge fuhren wir ca. 400.000 Liter Wasser. Die restlichen Weinberge ohne stationäre Bewässerung versorgten wir mit Wasser aus dem Main per Ueberkronenbewässerung. Auch im August blieb das Wetter warm und trocken und zeigte an, dass wir uns auf die früheste Lese aller Zeiten vorbereiten sollten. Am 31. August ging es dann auch tatsächlich los. Nicht wie gewohnt mit den Frühsorten Müller-Thurgau und Bacchus sondern mit Silvaner und Riesling. 14 Tage früher als 2017! Trotz der anhaltenden Trockenheit haben unsere Weinreben eine sehr gute Qualität erbracht. Goldgelbe Trauben, die wie gemalt aussahen hingen an den Weinreben und ließen uns die Wahl des Erntezeitpunktes. Die einzige Herausforderung war die anhaltende Hitze bei der Lese . 5 Wochen später waren schon fast alle unsere Trauben gelesen und im Keller eingelagert. Sehr intensive Fruchtaromen und eine angenehme Säurestruktur versprechen einen großartigen Jahrgang 2018.

Jahrgang 2017

Das Jahr 2017 begann mit einem kalten Januar und zu wenig Feuchtigkeit für die Reben. Im Februar und März dann warme Temperaturen, die milde Witterung führte zu einer frühzeitigen Rebenentwicklung, die im April wieder durch kühles und nasses Wetter gebremst wurde. Von den Frösten, die im April durch Franken zogen, sind wir zum Glück verschont geblieben. Der Wonnemonat Mai war mit warmen Temperaturen nach den Regenfällen im April ideal für ein rasches Wachstum der Reben. Warm aber immer wieder regnerisch waren die Monate Juni, Juli und August. Auch der September wartete mit viel Regen auf und so begann die Lese wesentlich früher als in den vergangenen Jahren. Schon am 13. September wurden die ersten Bacchus Trauben geerntet und damit begann einer der verrücktesten Weinlesen die wir in unseren Betrieb erlebt haben. Die Traubenreife der verschiedenen Lagen und Standorte unserer Weinberge konnte nicht unterschiedlicher sein. Nur durch ständige Beobachtung unserer Trauben war es möglich für jeden einzelnen Weinberg den perfekten Lesezeitpunkt zu bestimmen. Dass die Lage Escherndorfer Lump eine herausragende Lage ist, hat sich dieses Jahr deutlich gezeigt. Als unsere Müller-Thurgau Trauben, die normalerweise zuerst gelesen werden, noch zu geringe 75° Oechsle hatten, waren die Silvaner im Lump schon reif und konnten von uns mit 96° Oechsle gelesen werden… Ein verrücktes Jahr, in dem uns die Natur mal wieder gezeigt hat, dass wir nur ernten können, was die Natur uns schenkt. 24 intensive Tage später war die Hauptlese beendet. Es war die schnellste Lese in unserem Weingut überhaupt. Die feuchte Witterung verfolgte uns die ganze Lese hindurch, um unsere Trauben vor der aufkommenden Fäulnis zu ernten, mussten wir schnell handeln. Die gärenden Weine im Keller zeigen eine schöne und klare Fruchtaromatik, wir erwarten elegante, feingliedrige Weine mit einer guten Struktur die von der Säure getragen wird!

Jahrgang 2016

Das Jahr 2015 verabschiedete sich mit milden Temperaturen. Genauso begann das Jahr 2016. Ein milder Winter und ein durchschnittlicher Frühling. Das sorgte bei den Reben für ein mäßiges Wachstum. Das Wasserhaushaltsdefizit des vergangenen Jahres war mit den Regenfällen zum Jahresbeginn wieder aufgefüllt. Ende April bangten wir dann wegen des Frostes um unsere Reben. Zum Glück wurde der Großteil unserer Weinberge verschont, lediglich ca. 5 % unserer Reben waren vom Frost betroffen. In den Monaten Mai und Juni regnete es, und regnete es und regnete es. Durch das warme und ständig feuchte Wetter stieg der Pilzdruck in den Weinbergen. Die Blüte zog sich in die länge und sorgte vereinzelt für Verrieselungen. Auch der Juli war verregnet. Diese Periode mussten wir durch einen hohen Arbeitsaufwand und gezielten Pflanzenschutzmaßnahmen in den Weinbergen bewältigen. Dank des Engagements des Teams im Weinberg, konnten wir zufrieden mit gesunden Trauben weiter arbeiten. Erst zum Ende des Sommers kehrte eine beständige warme Witterung zurück. Der heiße September mit Temperaturen von bis zu 38 ° C zauberte uns ein lächeln ins Gesicht. Die Lese begann am 16. September, den richtigen Lesezeitpunkt der Trauben zu bestimmen war die Herausforderung des Jahrgangs. In vielen Anlagen waren 2 Lesedurchgänge notwendig um den optimalen Reifepunkt der Trauben zu erreichen. Glücklicherweise war uns Petrus wieder gesonnen und bescherte uns einen trockenen Herbst. Die Hauptlese war Ende Oktober beendet und die Hoffnung in diesem Jahr noch Eiswein ernten zu können groß. Dass sich unsere Hoffnungen in diesem Maße erfüllen würden hätten wir allerdings nicht gedacht. Wir hatten sehr viele Trauben am Rebstock, für die Eisweinlese hängen gelassen. Das Weinjahr 2016 bescherte uns Eisweine vom Müller-Thurgau, Silvaner und Riesling. Die Weine des Jahrganges präsentieren sich filigran und elegant. Die Alkoholgehalte liegen ca. 0,5 - 1 vol. % unter denen der Vorjahre. Die Weine sind gut strukturiert und glänzen durch eine ausgeprägte Fruchtaromatik.

Jahrgang 2015

Das Jahr der Sonne. Der Januar startete bei uns mit Schnee und kalten Temperaturen, die aber nicht lange andauerten. Der Februar und der März lagen im Durchschnitt der letzten Jahre, was Temperaturen und Niederschlag anging. Der Austrieb der Reben war mittelfrüh - ca. 1 Woche vor dem langjährigen Schnitt. Schon im Mai waren die Böden aufgrund der fehlenden Niederschläge nicht mehr mit genügend Wasser versorgt. Dennoch ging die Entwicklung der Reben zügig voran. Die Temperaturen tagsüber waren nicht zu heiß und die milden Nächte sorgten für ein optimales Rebenwachstum ohne Stress. Das änderte sich dann im Juli, nicht nur für die Reben sondern auch für uns. Die anhaltende Trockenheit und die fehlende Aussicht auf Regen veranlasste uns dazu unsere Weinberge zu bewässern. In den Anlagen die mit Tröpfchenbewässerung ausgestatten sind, wurden ca. 1 Millionen Liter Wasser gefahren. Alle anderen Weinberge beregneten wir mit unseren Beregnungsanlagen und Wasser aus dem Main. Das wir hier die Richtige Entscheidung getroffen haben, bestätigte sich spätestens als der Regen auch im August ausblieb und der deutsche Hitzerekord mit 40,7 ° C nicht weit von uns in Kitzingen gemessen wurde. Es sah alles nach einem Jahrgang wie 2003 aus. Erstaunt waren wir dann, als wir die ersten Säfte im Keller hatten und die Säurewerte trotz der Reife der Trauben nicht so niedrig wie befürchtet waren. Besonders die Rieslinge hatten trotz 100 ° Oechsle immernoch eine Säure von 10 g/l. Die Lese gestaltete sich dementsprechend einfach. Wir ernteten gesunde und reife Trauben, und auch die Menge war dank der ausreichenden Wasserversorgung der Trauben nicht geringer als in den letzten Jahren.

Jahrgang 2014

Durch die frühe Vegetation und dem schönen trockenen Frühling, stieg auch gleichzeitig die Angst vor den Eisheiligen. Diese blieben aber für uns, glücklicherweise, ohne Folgen. Wenige bis keine Frostschäden wurden in unseren Weinbergen verzeichnet. Der weitere Verlauf gleicht dem Jahrgang 2003. Durch ungewöhnlich warme Temperaturen - dem subtropisch naheliegenden Klima - mussten wir uns mehr um die Bodenbewirtschaftung kümmern. Durch das Umbrechen der Begrünung und das Ausbringen von Mulch, wurde der Boden mit den wenigen Regenfällen und den leichten Frühnebeln feucht gehalten. Auf die Entblätterung wurde ein großes Augenmerk gelegt, um Licht und Luft an die Trauben zu lassen und die Reife nicht zu beeinträchtigen. Bis Mitte August, sah alles super aus: Gesunde Trauben und gesunde Rebstöcke. Doch je näher der Herbst kam, umso mehr sorgten wir uns um unsere Trauben, die nach anfänglicher Trockenheit die enormen Wassermengen vom August zu verarbeiten hatten. Aufgrund der Fäulnis, die sich durch die feuchte Witterung sehr schnell ausbreitete, mussten wir unsere Trauben ständig kontrollieren, selektieren und genau überlegte Boden- und Blattarbeit leisten. Ständige Kontrollen im Weinberg und das Ausschneiden der nicht gesunden Trauben, standen an der Tagesordnung. Unsere Überlegungen über den optimalen Lesezeitpunkt glichen einem klassischen Sprint bei der Olympiade. Zu früh gestartet ist man disqualifiziert, zu spät gestartet verliert man. Übertragen auf uns heißt das zu früh geerntet fehlt die Reife, und zu spät geerntet gewinnt die Fäulnis. So haben wir unseren Müller – Thurgau, Riesling, Scheurebe und Silvaner in zwei – drei Lesegängen geerntet, um Vollreife, gesunde Trauben keltern zu können. An eine Lese die von so kurzer Dauer und so arbeitsintensiv war, werden wir noch in Jahren zu erzählen wissen. Wir können uns auf einen Jahrgang freuen, der sich mit einer glasklaren Aromatik und einer herkunftsbezogenen Stilistik präsentiert. Die Weine zeigen einen moderaten Alkohol und eine eingebundene Säure.

Jahrgang 2013

Ein Jahrgang der uns gefordert hat! Nach einem ungewöhnlich kalten Winter, einem sehr späten Austrieb und einer späten Blüte konnten die Reben den großen Rückstand von ca. 3 Wochen im langjährigen Mittel durch den teilweise sonnigen und warmen Sommer um eine Woche verkürzen. Im September begann das ständige Hoffen auf warmes und trockenes Wetter und das Bangen um die Gesundheit unserer Trauben. Die Natur gibt den Ton an, das haben wir 2013 deutlich gespürt. Obwohl wir unsere Weinberge durch 3 Entblätterungsdurchgänge Anfang August, September und Oktober optimal auf die Lese vorbereitet hatten, war schnelles Handeln und Geduld zur richtigen Zeit gefragt. Wir haben Nervenstärke bewahrt und es so geschafft aromatische und gesunde Trauben zu ernten. Die Weinlese begann Anfang Oktober 2 Woche später als in den letzten Jahren. Durch mehrere Lesegänge konnten wir vom Gutswein bis hin zur Großen Gewächs alle Klassifikationsstufen ernten. Da die Erntemenge gering war, haben wir nur eine ganz kleine Menge edelsüßer Weine ernten können. Die Reife und damit die Alkoholgehalte liegen leicht unter denen der letzten Jahre. Die kalten Temperaturen vor allem nachts haben dafür gesorgt, dass die Weine jetzt schon eine feine und elegante Aromatik präsentieren.

Jahrgang 2012

Nach dem Austrieb Ende April, haben wir mit Bangen die „Eisheiligen“ im Mai sehr gut überstanden. Durch den warmen, trockenen Frühling wuchsen die Reben sehr schnell, und blühten acht bis zehn Tage früher als im Durschnitt der letzten Jahre. Die Blüte dauerte durch die kühle Witterung Anfang Juni bis zu 14 Tage und sorgte für einen lockerbeerigen Traubenansatz. Die immer wieder heißen und trockenen Tage im Sommer hielten den Vegetationsvorsprung von acht bis zehn Tagen aufrecht. Ende August, Anfang September folgten regelmäßig kleine Niederschläge, die den Reben das lang ersehnte Wasser schenkten und das Wasserdefizit beendeten. Vor allem der wunderschöne Spätsommer mit seinen warmen Tagen und kühlen Nächten hat entscheidend für die Aromatik und die Reife der Trauben beigetragen und prägte somit maßgeblich die herausragende Qualität der Trauben. Der Herbst, war ein Traum für die Trauben, sonnig warm und ohne nennenswerte Niederschläge. Die Trauben waren wie aus dem Bilderbuch vollreif, gelbgrün und sehr aromatisch. Es war eine Freude, den richtigen Lesezeitpunkt für die unterschiedlichen Qualitätsstufen in Ruhe abzuwarten. Es war wie Rainer Maria Rielke den Herbst so schön beschrieben hat: „Befiehl den letzten Früchten voll zu sein; gieb ihnen noch zwei südlichere Tage, dränge sie zur Vollendung hin und jage die letzte Süße in den Wein.“ Wir freuen uns auf Weine mit moderatem Alkohol, die Trinkfreude bereiten und dabei Eleganz mit Leichtfüßigkeit verbinden. Die Aromen Vielfalt der Weine überrascht uns immer wieder und macht Lust auf mehr!

Jahrgang 2011

Für jeden Winzer gilt: Nach der Lese ist vor der Lese. Denn jedes Weinjahr beginnt nicht im Januar, sondern bereits im Oktober, sobald die Lese des Vorjahres abgeschlossen ist. Der Jahrgang 2011 kann auf außergewöhnlich spannende abwechslungsreiche Monate mit ungewöhnlichen Wetterlagen zurückblicken. Auf einen besonders schneereichen und frostigen Winter, der bereits im November begann, folgte ein ungewöhnlich mildes Frühjahr. So war die ersten Anzeichen der Austriebe bereits im März zu entdecken – also rund einen Monat früher als üblich. Auch der April zeigte sich bereits sommerlich warm und sonnig, so dass der Austrieb zügig Voranschritt. Doch dann kam die Nacht vom 3. auf den 4. Mai und frostige Temperaturen von bis zu -5 Grad ließen die Triebe erfrieren. Dank der Steilhänge der Escherndorfer Weinlagen, die die Form eines Hohlspiegels geben, richteten die kalten Temperaturen einen vergleichsweise geringen Schaden an. Nach der frostigen Nacht setzte jedoch die Trockenheit im Mai und Juni der Natur sehr zu. Aber der langersehnte Regen kam. Ein tiefes Durchatmen. Doch das ungewöhnliche Jahr 2011 hatte noch weitere Überraschungen zu bieten. Mit dem Regen kam auch Hagel, der den Trauben in vielen Gebieten Schaden zufügte. Aber auch dieses Mal funktionierte der Schutzschild über Escherndorf. Und dann kam er: ein unbeschreiblicher Spätsommer. Mit hohen Temperaturen läutete er das Ende eines aufregenden Weinjahres ein. Die Helfer erschienen in kurzer Hose und einem Lächeln auf dem Gesicht - zwei Wochen früher als in den Vorjahren. Tja! Und die Weine? Die könnten so außergewöhnlich werden wie das Wetter. Fest steht schon jetzt: Die warme Witterung sorgte für eine ausgeprägte goldgelbe Färbung der Beeren und optimale Werte von Mostgewicht und Säure. Die Weine präsentieren sich mit einer glasklaren und intensiven Aromatik. Ihr filigraner aber gleichzeitig athletischer Körper erscheint belebend aber dennoch ausgewogen, mit einer perfekten Balance zwischen Süße und Säure. Das Weingut Horst Sauer freut sich jedenfalls auf Weine, die ein unglaubliches Trinkvergnügen bereiten.

Jahrgang 2010

Nach einem kalten Winter waren die ersten warmen Sonnenstrahlen die allerdings erst im April kamen, Balsam für die Seele. Der Frühling war durchwachsen und feucht was zu einer ebenfalls verzerrten Blüte führte. Der Juni und der Juli waren sehr trocken, doch durch die gute Bodenfeuchte war das Wachstum der Reben sehr gut. Der August war einer der regenreichsten in den letzten Jahren... und dann kam er... der goldene Herbst. Und dann geschah es, wie Rilke es so schön beschrieben hat: „und jage die letzte Süße in den schweren Wein“. So konnten wir am 21. September mit der Weinlese beginnen. Durch die geringe Erntemenge des Jahrganges hatten wir schon Ende Oktober die Trauben in unserem Weinkeller. Vom Qualitätswein, über die Grossen Gewächse bis hin zur Trockenbeerenauslese konnten wir wieder alle Qualitätsstufe ernten. Aromastark, mit einer präsenten Säure, die den Weinen Lebendigkeit und Langlebigkeit verleihen. Einziger Wehmutstropfen ist die etwas geringere Erntemenge.

Jahrgang 2009

Ein sehr kalter Winter mit stellenweise bis zu -15° Celcius in unseren Weinbergen schadete den Reben zum Glück nicht. Der Frühling startete mit sommerlichen Temperaturen, einem frühen Austrieb und einem guten Wachstum der Triebe im April. Im Juni folgte durch die kühle und regnerische Witterung eine langsame Blüte was teilweise zu heftigen Verrieselungen der Trauben führte. Trotz der nicht gerade sommerlichen Witterung im Juli hatten wir ein sehr gutes Wachstum bei den Reben und einen Vorsprung von 7 Tagen gegenüber dem langjährigen Mittel. Durch die gute Wasserversorgung und die warmen Temperaturen im Juli und August waren die Bedingungen für die Trauben optimal. Die Weinlese begann Mitte September und wurde bis Ende Oktober begleitet von fast sommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein. Die Trauben waren bei der Lese goldgelb und gesund und wir hatten eine der entspanntesten Weinlesen überhaupt. Der Jahrgang 2009 reiht sich damit ganz vorne unten den 3 Besten Jahrgängen in unserem Weingut ein. Die Weine sind glasklar und strahlend mit einer feinen Aromatik. Saftigkeit und eine angenehme Säure gepaart mit einer schlanken und doch kräftigen Körperstruktur geben den Weine das Gewisse etwas.

Jahrgang 2008

Die extremen Bedingungen haben uns im Verlaufe des Jahres einiges abverlangt. Nach einem relativ warmen Winter folgte Anfang Mai ein sehr gleichmäßiger und zügiger Austrieb, begleitet von frühsommerlichen Temperaturen um die 20 Grad. Die Entwicklung der Reben ging somit zügig voran. Allerdings präsentierte sich der Mai als ein sehr trockener Monat, so dass die Blüte bereits Anfang Juni einsetzte. Hohe Temperaturen um den Monatswechsel Juli/August verschärfte die schon angespannte Wassersituation, so dass bewässert werden musste. Ende August kam dann der große Niederschlag mit bis zu 80 l/m² Regen innerhalb kürzester Zeit. Am 15. September begann die Lese mit den Frühsorten. Auch während der Lese fiel immer wieder Niederschlag, so dass wir immer wieder Pausen einlegen mussten. Der Regen führte dazu das wir um jedes Oechslegrad im Weinberg ringen mussten. Geduld und Ausdauer war gefragt. „Die Schwierigste Weinlese die ich in den letzten 30 Jahren erlebt habe!“ so Horst Sauer. Die Weine präsentieren sich dank der harten Arbeiten mit einer ausgeprägten Aromatik und einem stabilen Säuregerüst. Die Weine haben viel Geschmack und ein gutes Lagerpotential. Dank dem kalten Winter konnten wir dieses Jahr vom Riesling und vom Silvaner einen Eiswein ernten.

Jahrgang 2007

Das Frühjahr schlägt alle Rekorde! Sehr hohe Temperaturen und stetiger Sonnenschein sorgen für eine sehr schnelles Wachstum der Triebe. Der Sommer ist durchwachsen, der Vorsprung von ca. 3 Wochen bleibt uns jedoch erhalten. Schon am 12. September ernten wir die ersten Trauben. Der Unterschiedliche Reifegrad der Trauben von teilweise 20° Oe an einem Stock erfordert eine genaue und selektive Lese. Kühle Nächte fördern die Aromenbildung in den Trauben und erhalten die Säure in den Beeren. Dadurch präsentiert sich der Jahrgang mit einer ausgeprägten und feinen Frucht. Die Weine sind durch geringere Alkoholgehalte filigran und feingliedrig mit einer knackigen Säure. Der Jahrgang gilt als „Frühstarter“ mit einem sehr langem Atem. Fast 6 Wochen nimmt die aufreibende Traubenernte in Anspruch.

Jahrgang 2006

Die Weinlese begann Ende September, zu diesem Zeitpunkt sahen die Trauben sehr gut aus. Am 3. Oktober kam dann der große Regen, der mit ca. 80l/qm alles veränderte. Der Regen hatte zur Folge das die Beeren immer größer wurden und aufplatzten. Nun musste es schnell gehen, um die Trauben möglichst gesund zu ernten. In Rekordzeit wurden die Trauben geerntet und gepresst. Und es hat sich gelohnt. Elegant, filigran mit einer moderaten Säure präsentiert sich der Jahrgang 2006. Durch die Botrytis konnten wir hervorragende Edelsüße Weine ernten. Der Jahrgang geht in die Geschichte des Weingutes als der kürzeste und schnellste seit dem bestehen!

Jahrgang 2005

In den erste zwei Septemberwochen fällt sehr viel Regen. Die Trauben fangen daraufhin das Faulen an – und nun ist Eile geboten. Die Öchslegrade sind sehr gut deshalb beginnt die Lese schon am 19. September. Durch das Auslesen der faulen Trauben erhalten wir gesunde Trauben mit einer moderaten Säure. Schon in der 2. Oktoberwoche ist die Lese erfolgreich beendet. Es war die schnellste Weinlese in der Geschichte des Weingutes. Die Weine sind etwas weniger von der Säure geprägt als die 2004er aber sehr fruchtig und harmonisch. Sie dürfen gespannt sein!

Jahrgang 2004

Nachdem wahnsinnigen Jahrgang 2003 kehrt wieder etwas Normalität in die Weinberge zurück. Der Austrieb der Reben und die Reife der Trauben lagen im langjährigen Mittel. Mitte Oktober beginnt die Lese, durch häufige Regenfälle allerdings mit Unterbrechungen und das warten auf schöneres Wetter. Mitte November haben wir es endlich geschafft!! Der 2004er Jahrgang präsentiert sich herrlich fruchtig und spritzig. Weine die einfach Spaß machen!

Jahrgang 2003

Das Sonnenjahr 2003 vergleichbar mit 1947 und 1976. Alles war ideal. Früher Austrieb der Reben. Warmes, trockenes Frühjahr sehr frühe Blüte, dann der heiße trockene super Sommer, in unserem Weingut wurden alle Maßnahmen ergriffen um die Verdunstung des Wassers im Boden hinaus zu ziehen. Ab Mitte Juni wurden dann alle Weinberge beregnet. Dadurch konnten wir optimale Bedingungen für einen großen Jahrgang schaffen. Vom heißen Sommer ging es Mitte September in die Weinlese die ca 3 Wochen füher als im langjährigen durchschnitt. Die Wetterbedingungen während der Weinlese waren optimal 3 Wochen lang kein Regen sondern nur Sonne. Der Gesundheitszustand der Trauben war optimal nur vollreife 100% gesunde Trauben die goldgelb und sehr saftig aussahen. Das Mostgewicht war bei MTh um 92° bei Silvaner um 98° bei Riesling um 100° Öchsle. Es war ein begeisterndes Jahr. Die ersten Verkostungen zeigen glasklare, saftige, fruchtbetonte, dichte charaktervolle Weine mit viel Spiel. Ein Jahrgang den man in seinem Winzerleben vielleicht nur einmal erlebt. Begeisterung pur.

„MIT DEM LUMPEN RIESLING GG HABEN WIR DEN FEINSCHMECKER RIESLING CUP GEWONNEN!
UND DAS ALS FRANKE!“
Sandra Sauer